Beruf & Familie.
Erfolgsfaktor Familienfreundlichkeit?
Viele Unternehmen stehen familienfreundlichen Maßnahmen positiv gegenüber. Herausfordernd wird es, wenn die Umsetzung familienfreundlicher Maßnahmen eine Veränderung der Unternehmenskultur und Arbeitsorganisation bedingt. Hier fängt es an unbequem zu werden. Zum Beispiel müssen bei der Flexibilisierung von Arbeitszeiten, die Arbeitsabläufe auch tatsächlich ermöglichen, den Arbeitsplatz um 14 Uhr zu verlassen.
Sie wollen das Thema Familienfreundlichkeit erfolgreich und nachhaltig im Unternehmen umsetzen? Das sind die Erfolgsfaktoren: Familienfreundlichkeit fängt bei der Unternehmensführung an, setzt sich über strategische Personalpolitik fort und holt vor allem die Führungskräfte mit ins Boot.

Es muss nicht die eigene Betriebskita oder das allumfassende Angebotspaket für jede Lebenslage sein, damit sich ein Unternehmen Familienfreundlichkeit auf die Fahne schreiben kann. Wenn der Arbeitgeber zwar betriebseigene Kinderbetreuungsplätze anbietet, dem Mitarbeitenden mit Kind aber dennoch keine berufliche Perspektive bietet oder dieser schiefe Blicke erntet, wenn sein Kind krank ist, dann hilft ihm das auch nicht weiter. Es sind oft die kleinen Dinge und vor allem die Haltung dahinter, die viel mehr zählen.
Wenn Unternehmensführung Familienfreundlichkeit als elementaren Hebel und personalpolitisches Mittel sieht, um Fachkräfte zu gewinnen und zu binden, dann bekommt das Thema einen Stellenwert, der Veränderungen möglich macht und Nutzen bringen kann. Das sieht dann zum Beispiel so aus …
- Etablieren Sie im Unternehmen vollzeitnahe Teilzeit als ein akzeptiertes Arbeitszeitmodell mit dem Karrierewege und Führungspositionen genauso realisiert werden können wie mit einer Vollzeittätigkeit. Warum sollte etwas mit 40 Stunden möglich sein und mit 35 Stunden nicht?
- Fördern Sie Weiterbildungsmöglichkeiten für Mitarbeiter, die in Teilzeit tätig sind.
- Messen Sie Führungskräfte auch an der nachhaltigen Umsetzung von Vereinbarkeit Beruf und Familie im Unternehmen.
- Adressieren Sie familienfreundliche Maßnahmen an Männer und Frauen gleichermaßen.
- Wenn Sie als Unternehmensführung völlig selbstverständlich ihren Arbeitsplatz einmal pro Woche gegen 14 Uhr verlassen, um Zeit mit der Familie zu verbringen … Was glauben Sie, bewirkt das bei ihren Mitarbeitenden? Seien Sie Vorbild in Sachen Vereinbarkeit und machen anderen Mut dadurch!
Sie haben noch Fragen zum Thema Vereinbarkeit? Sprechen Sie uns an. Bianca Degiorgio (RBW) steht Ihnen sehr gerne zur Verfügung.
Es sind oft die kleinen Dinge und vor allem die Haltung dahinter, die viel mehr zählen.
Fachkräfteinitiative „Kluge Köpfe bewegen“
Mehr Vereinbarkeit wagen! Hier finden Sie Informationen und Handlungsempfehlungen, die Sie weiter bringen.
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist zu einem wichtigen Faktor im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte geworden. Gerade Nachwuchskräfte messen ihr inzwischen oft eine ebenso wichtige Rolle bei wie der Höhe des Gehalts. Es ist für kein Unternehmen ratsam, auf gute Beschäftigte zu verzichten, nur weil sie Mutter oder Vater geworden sind oder sich um pflegebedürftige Angehörige kümmern wollen. Die Tipps und Handlungsempfehlungen vom KOFA zeigt auf, wie Unternehmen in Sachen Vereinbarkeit vorgehen können.
Auch für kleine und mittelständische Unternehmen gibt es vielfältige Möglichkeiten, ihre Mitarbeiter in Sachen Vereinbarkeit zu unterstützen. Wie das gehen kann zeigt das Internetportal „Mittelstand & Familie“.
Das „Checkheft – Familienorientierte Personalpolitik für kleine und mittlere Unternehmen“ ist ein praktisches Handbuch zum Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie in KMU. Es ist vom Unternehmensnetzwerk „Erfolgsfaktor Familie“, dem DIHK und dem BMFSFJ herausgegeben. Wesentliche Handlungsfelder einer familienorientierten Personalpolitik werden mit praxisnahen Beispielen und Tipps erläutert – speziell aus der Perspektive kleiner und mittlerer Unternehmen.
Die Website „Chancen durch Vereinbarkeit“ des Landes NRW unterstützt Unternehmen durch Informations- und Veranstaltungsangebote darin, eine familienbewusste Personalpolitik zu etablieren. Die Datenbank „Gute Praxis“ stellt Arbeitgeber vor, die eine familienfreundliche Personalpolitik in ihren Unternehmen bereits erfolgreich leben. Außerdem können Material und Publikationen, die von und mit Unternehmen entwickelt und erarbeitet wurden, auf der Website abgerufen werden.
Die Kompetenzzentren Frau und Beruf vom Land NRW unterstützen kleine und mittlere Unternehmen in ihrer Region qualifizierte weibliche Fachkräfte zu gewinnen und zu halten.
Das Unternehmensprogramm „Erfolgsfaktor Familie“ bündelt Informationen rund um das Thema Familienfreundlichkeit in Unternehmen. Es bietet Erfahrungsberichte von Unternehmen sowie eine breite Auswahl an Praxisbeispielen, Studien und Ratgebern zu Themen wie Arbeitszeitgestaltung, familienbewusstes Führen und Personalmarketing.